Mützenich

Der schöne Ort am Rande des Hohen Venns

Brauchtum und Feste in Mützenich

Erntedankfest

Das Highlight im Ort ist am ersten Oktoberwochenende jeden Jahres das Erntedankfest. Beginnend am Freitag mit dem Beatball für die Jungen und Junggebliebenen, geht es weiter am Samstag mit dem Ernteball und endet am Sonntag um 14.30 Uhr mit dem Erntedankzug, der bis zu 10.000 Menschen jährlich anzieht. Anschließend findet noch der Abschluss im Festzelt statt


Der Erntedankzug 2023 im Überblick: Aufstellung Gustengasse

Bereitstellung inkl. aller Rechte an den Bildern von Winnie Bauer!


Jährliche Wallfahrt von Mützenich nach Moresnet! (von Josef Knoblauch)

Nach Feststellung aus alter Zeit ist die Prozession von Mützenich nach Moresnet 1864 zum ersten Mal in eigener Regie gegangen. Bereits Jahre zuvor ist die Prozession von Eicherscheid aus gegangen, der sich die Pilger von Mützenich angeschlossen haben. Nach der Überlieferung ist im Jahre 1863 die Prozession von Eicherscheid aus einem unbekannten Grund nicht mehr über Mützenich nach Moresnet gezogen. 1864 haben sich daraufhin einige beherzte Männer von Mützenich dazu entschlossen die Prozession in eigener Regie von Mützenich nach Moresnet durchzuführen.

Selbst im Kulturkampf in Deutschland von 1871 - 1878 ist die Prozession unter schwierigsten Verhältnissen durch Feld und Wald unter Umgehung der Städte und Dörfer nach Moresnet gegangen. Die Wirren der Vor- und Nachkriegszeit führten zu einer Unterbrechung der Prozession von 1939 - 1951.

1939 war die Prozession von Seiten der Polizei mit dem Hinweis auf, wie man es damals nannte, besondere Vorkommnisse am hiesigen Zollamt verboten worden. Die Prozession hatte immer, auch in früheren Jahren, nach allen Vorschriften und Genehmigungen der ausländischen Behörden stattgefunden. Während des Krieges und danach bis 1950 war es durch besondere Devisen- und Passschwierigkeiten nicht möglich die Prozession durchzuführen. Um die Prozession im Jahre 1951 durchzuführen, mussten alle Teilnehmer auf einem Sammelpass gegen eine Gebühr von DM 2,00 verzeichnet werden. Die Wallfahrt fand, wie es auch in den früheren Jahren üblich war, am ersten Sonntag im Mai statt, und zwar am 05. - 06. Mai 1951. Zu der Prozession hatten sich namentlich 210 Personen angemeldet, von denen dann durch den Ausfall von 3 Personen 207 teilnahmen. Nach dem sakramentalem Segen und anschließender kurzer Erläuterung der Pass- und Devisenbestimmungen konnte die Prozession um 07:30 Uhr unter Begleitung des Pfarrers und 12 Aktiven des Musikvereins ausziehen. Zur Finanzierung der Prozession wurden im Jahre 1952 von den 250 Pilgern ca. 415,00 DM aufgebracht. Der größte Teil des Geldes wurde für Pässe, Visum und Transportmittel verwendet. Da es nicht zu einer Kostendeckung gekommen war, wurde der Beitrag für die Pilger im Jahre 1953 auf DM 3,00 erhöht und im Jahre 1954 auf DM 1,50 gesenkt. 1954 nahmen an der Prozession 270 Pilger teil. Heute wie damals wird die Prozession wenn eben möglich vom Pfarrer begleitet. Durch die Begleitung der Prozession seitens des Musikvereins erhält die Wallfahrt einen weiteren festlichen Rahmen. Für die Ordnung innerhalb der Prozession und das Vorbeten sorgen die Brudermeister, die erstmalig seit dem Jahr 2000 durch eine Brudermeisterin unterstützt werden. Hier ist, wie bei allen ehrenamtlichen Ämtern, der Nachwuchs nur sehr schwer zu bekommen. Auf belgischem Hoheitsgebiet wird die Prozession, neben dem bereits vorhandenen Begleitfahrzeug, möglichst durch Personal und ein Fahrzeug der belgischen Polizei begleitet. Nach meinen Aufzeichnungen ( seit 1988 ) geht die Prozession in Mützenich mit ca. 90 - 110 Personen los. In Eupen kommen nach der Mittagspause meist noch einige dazu, so dass ca. 100 - 120 Personen weiter in Richtung Moresnet ziehen. Die derzeit gegangene Strecke ist 31km lang. Sonntags findet um 6.30 Uhr in der Moresneter Kapelle die Heilige Messe statt, die in aller Regel von unserem Pfarrer zelebriert wird. Nach dem Frühstück wird der Kreuzweg gebetet, der seit Ende der 1990er Jahre von unseren Brudermeistern Georg und Ralf Sommer zusammengestellt und verlesen wird, ehe die Prozession (etwa 50 - 70 Personen) Moresnet wieder in Richtung Mützenich verlässt.

Die nächste Moresnet - Wallfahrt findet am 1. Maiwochenende 2024 statt.

Kreuzweg in Moresnet am 06.05.2023 zum download [hier klicken]



Schmugglerfest

Nach der Umgestaltung des Grenzübergangs nach Eupen im Jahre 2012, wird im zweijährigen Rhythmus ein Schmugglerfest mit Teilnehmern und Organisationen aus Deutschland und Belgien veranstaltet.

Einweihung Schmugglerdenkmal Schmugglerdenkmal Fest Schmugglerdenkmal

Johannisnacht

In der Nacht zu Johannes (23. auf 24.Juni) werden in Mützenich traditionell den Mädchen / Bräuten Bäume als Liebesbeweis gesetzt. Diese Nacht ist geprägt von vielen Traktoren mit ihren Anhängern, die mit teilweise lauter Musik vollbesetzt die einzelnen Häuser anfahren und dort die Bäume anbringen.

Kirmes

Am Wochenende nach Johannes (Ende Juni) findet in Mützenich die fünftägige Kirmes statt.

Aufstellen Kirmesbaum

Möhneball

Zu Karneval findet der inzwischen über den Ort weit bekannte Möhneball statt.

Möhneball

Nacht des Wachens

In der Nacht zu Karfreitag findet seit 1989 die sogenannte "Nacht des Wachens" mit anschließender Wanderung zum Gedenkkreuz auf Steling statt.

Gedenkkreuz Steling

Jährliche Wallfahrt von Mützenich nach Moresnet! (von Josef Knoblauch)

Nach Feststellung aus alter Zeit ist die Prozession von Mützenich nach Moresnet 1864 zum ersten Mal in eigener Regie gegangen. Bereits Jahre zuvor ist die Prozession von Eicherscheid aus gegangen, der sich die Pilger von Mützenich angeschlossen haben. Nach der Überlieferung ist im Jahre 1863 die Prozession von Eicherscheid aus einem unbekannten Grund nicht mehr über Mützenich nach Moresnet gezogen. 1864 haben sich daraufhin einige beherzte Männer von Mützenich dazu entschlossen die Prozession in eigener Regie von Mützenich nach Moresnet durchzuführen.

Selbst im Kulturkampf in Deutschland von 1871 - 1878 ist die Prozession unter schwierigsten Verhältnissen durch Feld und Wald unter Umgehung der Städte und Dörfer nach Moresnet gegangen. Die Wirren der Vor- und Nachkriegszeit führten zu einer Unterbrechung der Prozession von 1939 - 1951.

1939 war die Prozession von Seiten der Polizei mit dem Hinweis auf, wie man es damals nannte, besondere Vorkommnisse am hiesigen Zollamt verboten worden. Die Prozession hatte immer, auch in früheren Jahren, nach allen Vorschriften und Genehmigungen der ausländischen Behörden stattgefunden. Während des Krieges und danach bis 1950 war es durch besondere Devisen- und Passschwierigkeiten nicht möglich die Prozession durchzuführen. Um die Prozession im Jahre 1951 durchzuführen, mussten alle Teilnehmer auf einem Sammelpass gegen eine Gebühr von DM 2,00 verzeichnet werden. Die Wallfahrt fand, wie es auch in den früheren Jahren üblich war, am ersten Sonntag im Mai statt, und zwar am 05. - 06. Mai 1951. Zu der Prozession hatten sich namentlich 210 Personen angemeldet, von denen dann durch den Ausfall von 3 Personen 207 teilnahmen. Nach dem sakramentalem Segen und anschließender kurzer Erläuterung der Pass- und Devisenbestimmungen konnte die Prozession um 07:30 Uhr unter Begleitung des Pfarrers und 12 Aktiven des Musikvereins ausziehen. Zur Finanzierung der Prozession wurden im Jahre 1952 von den 250 Pilgern ca. 415,00 DM aufgebracht. Der größte Teil des Geldes wurde für Pässe, Visum und Transportmittel verwendet. Da es nicht zu einer Kostendeckung gekommen war, wurde der Beitrag für die Pilger im Jahre 1953 auf DM 3,00 erhöht und im Jahre 1954 auf DM 1,50 gesenkt. 1954 nahmen an der Prozession 270 Pilger teil. Heute wie damals wird die Prozession wenn eben möglich vom Pfarrer begleitet. Durch die Begleitung der Prozession seitens des Musikvereins erhält die Wallfahrt einen weiteren festlichen Rahmen. Für die Ordnung innerhalb der Prozession und das Vorbeten sorgen die Brudermeister, die erstmalig seit dem Jahr 2000 durch eine Brudermeisterin unterstützt werden. Hier ist, wie bei allen ehrenamtlichen Ämtern, der Nachwuchs nur sehr schwer zu bekommen. Auf belgischem Hoheitsgebiet wird die Prozession, neben dem bereits vorhandenen Begleitfahrzeug, möglichst durch Personal und ein Fahrzeug der belgischen Polizei begleitet. Nach meinen Aufzeichnungen ( seit 1988 ) geht die Prozession in Mützenich mit ca. 90 - 110 Personen los. In Eupen kommen nach der Mittagspause meist noch einige dazu, so dass ca. 100 - 120 Personen weiter in Richtung Moresnet ziehen. Die derzeit gegangene Strecke ist 31km lang. Sonntags findet um 6.30 Uhr in der Moresneter Kapelle die Heilige Messe statt, die in aller Regel von unserem Pfarrer zelebriert wird. Nach dem Frühstück wird der Kreuzweg gebetet, der seit Ende der 1990er Jahre von unseren Brudermeistern Georg und Ralf Sommer zusammengestellt und verlesen wird, ehe die Prozession (etwa 50 - 70 Personen) Moresnet wieder in Richtung Mützenich verlässt.

Die nächste Moresnet - Wallfahrt findet am 1. Maiwochenende 2024 statt.

Kreuzweg in Moresnet am 06.05.2023 zum download [hier klicken]